Jungjägerschießen 3./4. September 2016

Am vergangenen Wochenende fand das erste Jungjägerschießen auf dem Schießstand Alt Bennebek statt. Aufgeteilt auf zwei Tage nahmen rund 70 Jungjägerinnen und Jungjäger aus ganz Schleswig-Holstein teil. Eingeteilt in kleine Rotten haben sie die sieben vorbereiteten Stationen absolviert: 

 An einer großen Anschusswand konnte die Schussleistung der Flinten der Teilnehmer überprüft werden. Hierbei stellte sich heraus, dass einigen Schützen ihre Flinte nicht passte oder der Anschlag noch nicht einwandfrei war, wodurch es zu einer Treffpunktabweichung kam. Hier konnte auch gut verdeutlicht werden, welche Auswirkungen es hat, wenn der Schütze keine oder ,,zu viel“ Schiene sieht etc. Erstaunt waren einige Teilnehmer darüber, wie groß – eine Flinte war scheinbar gar nicht gechoked – oder gering (beide Läufe voll/voll) die Streuung ihrer Flinten war. Imposant war der Vergleich einer Trap- mit einer Skeet-Streu-Patrone, verschossen aus dem selben Lauf. Durch das Streukreuz war die Garbe drei- bis viermal so groß wie ohne!

 Auf dem Trap- und Skeetstand wurden die Gruppen in diese Disziplinen eingewiesen und Tipps zum richtigen Schwingen, Vorhalten und Stand gegeben. Viele Teilnehmer hatten zuvor noch kein jagdliches Trap und Skeet geschossen, da für die Jägerprüfung nur Geradeaus-Trap-Tauben trainiert wurden. Dementsprechend groß war der Erklärbedarf, aber auch die Zufriedenheit wenn getroffen wurde!

 Auf dem Büchsenstand konnten die Jungjäger mit ihren eigenen Büchsen schießen, aber auch die Leihwaffen im Kaliber .308 (mit Schalldämpfer) und .222 nutzen. Für diese Waffen wurde günstige Munition angeboten. Ein Dank gebührt der Fa. Helmut Hofmann, welche uns Leihwaffen und vergünstigte Munition für dieses Schießen zur Verfügung gestellt hat!

 

Die Disziplinen auf dem Kugelstand waren an der Jagdpraxis orientiert: Es konnte sitzend vom Drückjagdbock, stehend vom Dreibein-Zielstock und liegend mit einem an der Büchse montierten Zweibein geschossen und somit optimal für den Büchsenschuss im Revier trainiert werden.

An der Anschussbahn wurde den Teilnehmern das Ein- und Kontrollschießen der Büchse erklärt. Dieser Erklärung ging ein kurzer Theorieteil voraus, in welchem die hierfür notwendigen Grundlagen der Ballistik erklärt wurden. Beim Anschießen ihrer Büchsen stellten einige Teilnehmer fest, dass ihre Büchse nicht richtig eingeschossen war. Mit fachkundiger Hilfe wurden diese Büchsen dann von ihren Besitzern eingeschossen.

 

 Auch der laufende Keiler konnte mit den großkalibrigen Büchsen beschossen werden. Diese Disziplin wurde von vielen Jungjägern das erste Mal geschossen, und durch die ausführliche Einweisung konnten alle Teilnehmer Treffer erzielen. Interessant war hier für viele, wie stark das nötige Vorhaltemaß vom verwendeten Kaliber und der Munition abhängt. Die .308-Patronen erforderten ein deutlich geringeres Vorhalten als z.B. die .22-Hornet-Patronen.

 

 In einem extra auf dem Gelände des Schießstandes aufgebauten Zelt hatte das Schießkino Langenhöft seine Anlage aufgebaut, welche kostenlos von den Teilnehmern genutzt werden konnte. Es konnten die eigenen Waffen verwendet werden, welche mit einer Kamera am Lauf versehen wurden. Nach der Kalibrierung erfasst diese genau, wohin der Schuss ging. Sehr erkenntnisreich war dabei für viele Schützen, dass der Schuss im Nachhinein ausgewertet werden konnte. Hierbei wird der Weg des Ziels und auch der Mündungsweg angezeigt, wodurch sich die Fehlerquellen genau erkennen – und abstellen – lassen.

Die Stimmung an beiden Tagen war super, und es hat wohl jeder Teilnehmer etwas dazu gelernt. Besonders gut gefiel vielen, dass einmal wirklich Zeit und Ruhe war, um die verschiedenen Disziplinen kennenzulernen und zu üben. Im regulären Schießbetrieb werden häufig nur die Serien durchgeschossen und es ist niemand da, der erklären kann.

 

Im kommenden Jahr soll diese Veranstaltung auf jeden Fall wiederholt werden, und es sind auch weitere interessante Seminare geplant. Informationen hierzu werden auf unserer Website www.schiessstand-bennebek.de sowie auf Facebook veröffentlicht.

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Jürgen v. Seelen (Montag, 05 September 2016 18:24)

    Verehrte Jagdkameraden vom Schießstand „Alt Bennebek“,
    ich möchte mich ganz herzlich bei Euch für den sehr gelungenen, und für mich sehr erfolgreichen Tag, bedanken. Als Teilnehmer des Jungjägerschießens am 04.09. konnte ich auf allen 7 Stationen mein Wissen festigen oder viele neue Dinge erfahren und erlernen. Gerade das Trap und Skeet schießen war für mich sehr lehrreich, da ich meine Jägerprüfung in MV gemacht habe, und dort dieses Schießen nicht Bestandteil der Prüfung ist. Auch das Büchsenschießen vom Hochsitz war eine sehr gute Übung! Insgesamt war es ein sehr gelungener, schöner Tag der Lust auf mehr macht!
    Mit einem dreifachen Horrido!
    Jürgen von Seelen

  • #2

    Sören Sachau (Montag, 05 September 2016 18:41)

    Ich möchte an dieser Stelle einmal das hohe Maß an Konzentration und die Lernfreude der Teilnehmer loben - sehr flott wurden Tipps umgesetzt und die Schußleistung innerhalb eines Durchganges konnte sichtbar verbessert werden. Es hat sehr viel Freude bereitet mit Tipps und Tricks zur Seite zu stehen, das direkte Feedback durch Erfolgserlebnisse war eine tolle Motivation "auszubilden" und hat die Veranstaltung zu einem tollen Event gemacht. Vielen Dank an die aufmerksamen und lernwilligen Teilnehmer und an die Organisatoren...
    Wir sehen uns auf dem Stand!!

  • #3

    Jörg Höpfner (Montag, 05 September 2016 20:17)

    Moin,
    ein dickes Lob an die Organisatoren und an die "Ausbilder" der 7 Stationen. Es war ein sehr spannender und lehrreicher Tag für mich der durch die angenehme Atmosphäre auch noch richtig Spaß machte. An jeder Station gab es neues zu lernen, die "Ausbilder" standen immer mit Rat, Tipps und Tricks zur Seite. Bemerkenswert fand ich das Engagement der "alten Hasen" ihr Können und Wissen an die Jung Jäger weiter zu geben.


  • #4

    Peter Kanter (Dienstag, 06 September 2016)

    Ganz einfach,
    ein super Tag es hat mir, wie bestimmt auch vielen anderen Teilnehmern sehr viel Spaß und Freude bereitet. Die Organisation und die Zeit die sich für jeden Teilnehmer genommen wurde, einfach toll. Macht weiter so.
    Waidmannsheil